Fehlgeburt
Wenn das kleine Wunder viel zu früh geht
Eine Fehlgeburt ist ein tiefgreifendes, oft unsichtbares Ereignis: Ein leiser Abschied, den nur das Herz hört. Während dein Körper vielleicht schon wieder „funktioniert“, steht die Welt innerlich still. Dein Verlust ist bedeutend und deine Trauer verdient den Raum, den du dafür brauchst. Für viele Frauen (und Paare) ist dieser Verlust ein Schock – voller Trauer, Schuldgefühle, Wut oder Sprachlosigkeit.
Und doch ist eine Fehlgeburt keine Seltenheit. Rund jede vierte Schwangerschaft endet vorzeitig – oft in den ersten zwölf Wochen. Du darfst wissen: Du bist nicht allein und du musst den Schmerz auch nicht allein durchmachen. Trotzdem fühlt sich dieser Verlust für Betroffene alles andere als „normal“ an.
Was passiert bei einer Fehlgeburt?
Eine Fehlgeburt (medizinisch: Abort) bezeichnet das Ende einer Schwangerschaft, bevor das Baby lebensfähig wäre. Sie kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, z.B.:
- Chromosomenabweichungen
- hormonelle Dysbalancen
- Infektionen
- körperliche oder psychische Belastungen
Oft bleibt der Grund jedoch unklar – was das emotionale Verarbeiten zusätzlich erschwert.
Fehlgeburten werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt (z.B. früher vs. später Abort, stille Fehlgeburt, vollständiger vs. unvollständiger Abort). In vielen Fällen reagiert der Körper ganz von selbst. Manchmal ist ein medikamentöser oder operativer Eingriff nötig.
Egal wie es passiert ist: Es war dein Baby. Und du darfst trauern.
Gefühle nach einer Fehlgeburt: Alles darf sein
Der emotionale Schmerz ist häufig größer, als Außenstehende vermuten. Viele Frauen spüren dabei:
- eine tiefe Trauer
- Wut auf ihren Körper, das Schicksal oder auch Gott
- Schuldgefühle („War ich zu gestresst? Habe ich etwas falsch gemacht?“)
- innere Leere und das Gefühl, nicht verstanden zu werden
- Scham, über die Fehlgeburt zu sprechen
Du darfst trauern – egal, in welcher Schwangerschaftswoche du warst. Dein Verlust ist real. Und du musst ihn nicht kleinreden.
Heilsame Wege der Trauerverarbeitung
Jede Frau (und jeder Partner) trauert anders. Hier ein paar Wege, die dir bzw. euch helfen können:
- Ein kleines Abschiedsritual (Kerze, Brief, Gedenkstein)
- Gespräche mit der Hebamme, einer Trauerbegleiter:in oder Therapeut:in
- Austausch mit anderen Betroffenen (z.B. in Online-Foren oder Trauergruppen)
- Etwas Symbolisches schaffen: ein Bild malen, ein Armband tragen, ein Pflänzchen setzen
Auch der Körper braucht Heilung – gönn dir Rückzug, Wärme und Zeit.
Anlaufstellen und Hilfe
- Hebammen mit Erfahrung in Fehlgeburten
- Trauerbegleiterinnen oder psychosoziale Beratungsstellen
- Initiative „Regenbogenmamas“ oder „Sternenkind-Eltern“
- Selbsthilfegruppen (z. B. über Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V.)
Wenn du wieder schwanger wirst
Oft kommen nach einer Fehlgeburt neue Sorgen auf – besonders bei einer erneuten Schwangerschaft.
Vertraue deinem Körper. Und hol dir professionelle Begleitung, wenn du spürst, dass Ängste dich blockieren.
Es gibt kein „richtiges“ Tempo, um wieder offen für eine neue Schwangerschaft zu sein. Folge deinem Bauchgefühl.
Weiterlesen
- Phasen der Trauer
- Trauerbegleitung
- Regenbogenkinder
- Körperliche Heilung nach einer Fehlgeburt oder Stillen Geburt
- Rechtliches zu Sternenkindern
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