Phasen der Trauer

nach einer Fehlgeburt oder stillen Geburt

Wenn das Herz weint und die Welt stillsteht – ein Weg durch den Schmerz

 

Der Verlust eines Kindes – egal, in welcher Schwangerschaftswoche – erschüttert tief. Es ist eine Erfahrung, für die es kaum Worte gibt. Und doch beginnt nach dem Abschied oft ein stiller, langer Weg der Verarbeitung.

 

Trauer ist kein geradliniger Prozess. Sie kommt in Wellen, sie zieht sich zurück, um dann wieder mit voller Wucht zu treffen. Zu wissen, dass du nicht allein bist, und zu verstehen, dass deine Gefühle alle Platz haben dürfen, kann in dieser schweren Zeit ein Anker sein.

 

Trauer ist auch keine Schwäche, sondern ein Ausdruck tiefer Liebe. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Hol dir Hilfe, wenn du spürst, dass du nicht mehr weiterkommst – sei es durch Therapie, Coaching, Selbsthilfegruppen oder Trauerbegleitung. Dein Verlust verdient Raum. Und du verdienst Mitgefühl – vor allem von dir selbst.

 

Die folgenden Phasen können dir Orientierung geben – nicht als starre Reihenfolge, sondern als liebevolle Begleitung auf deinem ganz eigenen Weg.

1. Schock & Erstarrung

In den ersten Stunden oder Tagen nach dem Verlust fühlt sich alles wie ein Alptraum an. Du bist vielleicht wie betäubt, nimmst kaum wahr, was passiert. Diese Phase schützt dich vor der vollen Wucht des Schmerzes – ein natürlicher Schutzmechanismus deines Körpers und deiner Psyche.

 

Ein lieb gemeinter Rat: Versuche nicht, zu funktionieren. Erlaube dir Ruhe. Es ist okay, gar nichts zu fühlen. Trinken, essen, atmen – kleine Dinge sind jetzt genug.

2. Emotionale Überflutung

Wut, Trauer, Schuld, Verzweiflung, Leere, Neid – in dieser Phase wechseln sich Gefühle rasant ab oder existieren nebeneinander. Es kann sich anfühlen, als würde dich der Schmerz zerreißen. Auch körperlich können Reaktionen auftreten: Schlaflosigkeit, Zittern, Übelkeit, Kopfschmerzen.


Ein lieb gemeinter Rat: Alles darf da sein. Sprich, schreibe, weine – oder schweige. Such dir sichere Räume, in denen du nichts erklären musst. Partner, Freundinnen, eine Trauergruppe, eine Doula oder Beraterin.

3. Suche & Rückzug

„Was wäre, wenn…?“ - In dieser Phase kreisen Gedanken oft um das Geschehene: Hätte ich etwas verhindern können? Warum ist das passiert? Es kann sein, dass du versuchst, dich innerlich wieder mit deinem Kind zu verbinden – durch Erinnerungsstücke, Rituale oder stille Zwiesprache
 

Ein lieb gemeinter Rat: Rituale helfen, dem Kind einen Platz zu geben. Ein Brief, eine Kerze, ein Name, ein Schmuckstück. Alles, was euch verbindet, darf Teil deiner Trauerreise sein.

4. Neuorientierung

Langsam kehrt der Alltag zurück – vielleicht zuerst mechanisch, vielleicht mit innerem Widerstand. Und doch beginnt hier der zarte Versuch, mit der neuen Realität zu leben. Die Trauer bleibt – aber sie verändert sich. Sie wird leiser, tief, ein Teil von dir.

 

Ein lieb gemeinter Rat: Sei geduldig mit dir. Es geht nicht darum, „abzuschließen“, sondern einen Weg zu finden, das Kind liebevoll in deinem Herzen weiterzutragen. Vielleicht entsteht ein neues Ritual, vielleicht ein Wunsch, anderen zu helfen.

5. Integrierte Erinnerung

Mit der Zeit wird die Trauer ein Teil deiner Geschichte: „Mein Kind ist Teil meines Lebens – für immer.“

 

Schmerzhaft, ja. Aber auch voller Liebe. Manche Eltern gründen eine Stiftung, andere pflanzen einen Baum, schreiben, malen, beten oder sprechen mit ihrem Kind. Manche entscheiden sich für einen weiteren Versuch, andere nicht. Jede Entscheidung ist okay.

 

Ein lieb gemeinter Rat: Erinnere dich: Du bist nicht nur Mama gewesen – du bist Mama. Auch, wenn dein Kind nicht sichtbar an deiner Seite lebt.

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