Stille Geburt

Wenn der Beginn des Lebens auch sein Abschied ist

Eine stille Geburt ist ein zutiefst berührendes und schmerzhaftes Erlebnis. Wenn ein Baby im Mutterleib verstirbt oder kurz nach der Geburt nicht überlebt, bleibt die Welt für einen Moment stehen. Die Vorfreude, die Pläne, der Nestbau – all das endet abrupt in tiefer Stille. In dieser existenziellen Erfahrung brechen Herz und Hoffnung gleichzeitig. Doch auch wenn dieser kleine Mensch vielleicht nie das erste Mal geatmet hat – er hat existiert, war geliebt und bleibt für immer ein Teil eurer Familie.
 

Diese Seite möchte dir Raum schenken – für deine Trauer, deine Fragen und deinen Schmerz. Sie soll Orientierung geben inmitten der Ungewissheit und Mut machen, deine ganz eigene Form des Abschieds zu finden.

Was bedeutet "Stille Geburt"?

Als stille Geburt bezeichnet man die Geburt eines verstorbenen Kindes – häufig ab der 24. Schwangerschaftswoche oder wenn das Baby über 500g wiegt. Aber auch Babys, die früher versterben und bewusst geboren werden, verdienen diesen Begriff – denn auch sie sind da gewesen. 

 

Die Geburt erfolgt meist vaginal, manchmal auch durch einen Kaiserschnitt. Viele Frauen erleben diesen Moment sowohl auf körperlicher als auch auf emotionaler und seelischer Ebene als besonders intensiv und schmerzhaft.

Umgang mit der Trauer

Die Trauer um ein still geborenes Kind ist einzigartig. Für Außenstehende manchmal schwer greifbar, für dich allumfassend. Vielleicht empfindest du Schuld, Wut, Leere oder sogar körperlichen Schmerz. Vielleicht fühlst du dich gleichzeitig erschöpft und rastlos. Das ist okay. Du darfst traurig sein. Du darfst weinen. Du darfst auch lachen.

 

Viele Eltern empfinden es als heilsam, einen persönlichen Abschied zu gestalten – mit Kerzen, einer kleinen Zeremonie, einem Brief an das Baby oder einer symbolischen Handlung wie einem Sternenkindbaum. Auch Rituale und Erinnerungsstücke (z. B. eine Decke, ein Ultraschallbild oder ein selbstgenähtes Kleidchen) können Halt geben.

 

 

Was dir in der Zeit danach helfen könnte: 

  • Sprich über dein Erlebnis, wenn dir danach ist – mit deinem Partner, einer Hebamme, einer Trauerbegleiterin oder in einer Sternenkindgruppe.
  • Kümmere dich gut um dich selbst – dein Körper hat eine Geburt erlebt, deine Seele einen Verlust. Achte auf Ruhe, sanfte Bewegung, nährende Mahlzeiten, liebevolle Berührung.
  • Hole dir professionelle Unterstützung, wenn die Trauer dich zu überwältigen droht. Du musst das nicht allein tragen.
  • Gestalte eine bleibende Erinnerung – vielleicht einen Ort im Garten, ein Tattoo, ein Schmuckstück oder ein Ritual zum Geburtstag deines Kindes.

 

Weiterlesen: Phasen der Trauer / Trauerbegleitung / Rituale & Erinnerungsideen

Wenn du magst, findest du in den weiteren Artikeln dieser Rubrik konkrete Tipps für Rituale, Anlaufstellen für Sterneneltern, Ideen zum Erinnern und Informationen zur rechtlichen Lage.

Was dir jetzt zusteht - deine Rechte & dein Raum

Auch nach einer stillen Geburt hast du Rechte auf medizinische und seelische Versorgung – wie jede Mutter. Du darfst dich verabschieden, dein Baby sehen, halten, ihm einen Namen geben. Du darfst Fotos machen, Fußabdrücke anfertigen lassen oder ein Erinnerungsstück mitnehmen. Viele Kliniken arbeiten inzwischen sehr feinfühlig, dennoch lohnt es sich, nachzufragen und klar zu äußern, was du brauchst.

 

Auch gesetzlich steht dir Mutterschutz zu – je nach Zeitpunkt der Geburt für mindestens acht Wochen. Dies gilt unabhängig davon, ob dein Kind lebt oder nicht. Wichtig: Du musst dich nicht sofort entscheiden, ob du dein Baby beisetzen möchtest – nimm dir Zeit.

 

Weiterlesen: Rechtliches zu Sternenkindern

Du bist nicht allein

Auch wenn du dich vielleicht einsam fühlst in deinem Schmerz – du bist nicht allein. Immer mehr Eltern sprechen über ihre Erfahrungen mit einer stillen Geburt. Diese Offenheit hilft, das Tabu zu durchbrechen und anderen Mut zu machen, ihren Weg der Trauer zu gehen. Es gibt Hoffnung, Lichtblicke, neue Wege – auch wenn sie sich jetzt noch weit entfernt anfühlen.
 

Dein Baby war da. Es hat Spuren hinterlassen – in deinem Körper, in deinem Herzen, in deinem Leben. Diese Spuren sind wertvoll. Du darfst sie ehren, in aller Stille oder laut – auf deine Art.

 

Du bist gehalten. Du bist gesehen. Du darfst trauern – und lieben.

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